Aminosäuren – die am schnellsten wirkenden Proteine

Eiweiß ist für den erfolgreichen Muskelaufbau unentbehrlich. Und jedes Protein ist nicht mehr als eine Kombination aus unterschiedlichen Aminosäuren. Sie sind sozusagen die Grundbausteine des Eiweißes und deshalb besonders einfach zu verwerten. Normales Protein wird zunächst vom Körper zerlegt und anschließend verarbeitet. Der erste Schritt wird bei der kurzkettigen Variante direkt übersprungen. Dies hat für Bodybuilder, Kraft- und Ausdauersportler viele Vorteile, weshalb wir an dieser Stelle ausführlich darüber berichten möchten.

Die unterschiedlichen Produkte am Markt

Bodybuilder mit SiegesposeInsgesamt gibt es über 250 verschiedene Aminosäuren. Nur 20 davon bilden Proteine und werden deshalb als proteinogen bezeichnet. Diese sind für Kraftsportler besonders interessant. Acht davon gelten als essentiell, da der Körper sie nicht selbst durch Stoffwechselprozesse aus anderen Ausgangsmaterialien erzeugen kann. Zwei weitere sind semi-essenziell, der Körper stellt sie nur in gewissen Situationen selbst her.

Leucin, Isoleucin und Valin gehören zu den Essenziellen, werden aber spezifischer als BCAAs verkauft. Das ist eine Abkürzung für „Branched Chain Amino Acids“, zu Deutsch auch „verzweigtkettige Aminosäuren“ genannt. Ihre Verstoffwechselung erfolgt direkt in der Muskulatur, die Leber ist im Gegensatz zu den anderen nicht beteiligt. Außerdem machen sie ungefähr ein Drittel der menschlichen Muskelmasse aus.

Neben den drei verschiedenen Arten der -Aminosäuren- gibt es sie auch in unterschiedlichen Darreichungsformen. Pulver ist zwar am günstigsten, allerdings sind handelt es sich immer noch um eine Säure, was mit einem entsprechenden Geschmack verbunden ist. Das ist für Produkte mit der Geschmacksrichtung Zitrone oder Orange kein Problem, Schokolade lässt sich allerdings nicht realisieren. Alternativ bietet der Markt Kapseln, Tabletten und Flüssigkeiten an. Diese Drei sind eine interessante Alternative und überspringen den etwas eigenen Geschmack. Allerdings sind sie mit deutlichen Mehrkosten verbunden.

Sind sie wirklich wichtig für Sportler?

Über die Wirksamkeit dieses Produktes wird in Fachkreisen häufig und eingehend diskutiert. Gerade die Darreichungsformen führen hier zu verschiedensten Auseinandersetzungen. Einige glauben beispielsweise, dass eine normale Aminosäuren-Supplementierung keinen Sinn macht, BCAAs aber dennoch sehr wertvoll für den Körper sind. Andere sind der Meinung, dass alle Essenziellen durch Nahrungsergänzung zugeführt werden sollen. Andere streiten die Wirkung vollständig ab.

Eines ist wahr: Dieses Nahrungsergänzungsmittel eignet sich nur zur absoluten Optimierung des eigenen Ernährungsplanes und ist vergleichsweise teuer. Außerdem sind Aminosäuren auch in normalen Proteinen enthalten, beispielsweise im klassischen Whey, Casein oder Mehrkomponentenprotein. Eine Supplementierung ist also nur dann sinnvoll, wenn die restliche Ernährung zu 100 Prozent sitzt. Dann kann sie allerdings einige Vorteile mit sich bringen.

Worin liegen die Vorteile?

Während des Trainings zögert die Zufuhr von Aminosäuren die Ermüdungserscheinungen heraus. Zu diesem Zweck werden meist BCAAs zugeführt, da diese einen direkteren Einfluss auf die Muskulatur haben. Außerdem profitiert gerade die Regeneration deutlich von den zusätzlichen Proteinbausteinen durch unterschiedliche Aminosäuren-Präparate. Gerade bei sehr fortgeschrittenen Sportlern ist das durchaus ein wünschenswerter Aspekt. Darüber hinaus dienen sie als Vorstufe für einige Hormone, Neurotransmitter und Enzyme. Eine direkte Verfügbarkeit steigert deren Erzeugung.

Aminosäuren für Ausdauersportler

Bodybuilderin mit ausgestrecken HändenViele gehen davon aus, dass diese Nahrungsergänzung nur im Muskelaufbau sinnvoll ist. Allerdings ist dieser Gedanke falsch. Eher das Gegenteil ist der Fall. Für Bodybuilder und Kraftsportler ist die Wirkung vergleichsweise deutlich geringer als bei Ausdauersportlern. Diese profitieren deutlich von einigen positiven Effekten. Radfahren, Joggen und andere Ausdauersportarten sorgen für einen gesteigerten Abbau des Muskelproteins.

Das rührt aus der Tatsache, dass die Glykogenvorräte der Muskulatur bei langen Einheiten aufgebraucht werden und anschließend die sogenannte Glukoneogenese einsetzt. Dabei werden Proteine, hauptsächlich BCAAs und die Aminos Glutamin und Alanin, in der Leber in Energie verwandelt. Sind diese nicht in ausreichender Form und schnell verfügbar, greift der Körper das Muskelgewebe geringfügig an. Dieser Tatsache kann mit einem guten Aminosäure-Präparat entgegengewirkt werden. Idealerweise ist hier ein Produkt das auf essenzielle Aminosäuren oder BCAAs setzt empfehlenswert.

Glutamin für Ausdauersportler

Eine kleine Besonderheit ist das Glutamin bei Cardioeinheiten. Gerade sehr lange und intensive Work-outs setzen eine große Menge freier Radikale im Körper frei. Diese führen zu Erschöpfungserscheinungen und einem geschwächten Immunsystem. Die Aminosäure Glutamin wirkt diesem Effekt entgegen und kann deshalb sehr sinnvoll sein. Eine beispielhafte und empfehlenswerte Einnahme währen fünf bis zehn Gramm Glutamin jeweils 60 Minuten vor und direkt nach dem Training.

Aminosäuren in normalen Eiweißpulvern

Jedes Proteinsupplement beinhaltet eine gewisse Menge an Aminos. Diese sind für einen Großteil der Sportler bereits ausreichend. Wichtig ist dabei nur ein gutes und ausgeglichenes Aminosäurenprofil, also das Verhältnis der Einzelnen untereinander. Dieses bieten die meisten bekannten Hersteller in ihren Produkten. Wer allerdings auf zusätzliche positive Effekte wert legt, dem seien Aminosäure-Präparate ans Herz gelegt.

Wer allerdings etwas Geld sparen möchte und dennoch Wert auf eine gewisse Aminosäure oder auch mehrere legt, der kann gerne einen Blick in das Profil der einzelnen Produkte werfen. Für Ausdauersportler ist beispielsweise ein Produkt mit einem erhöhten BCAA- und Glutamin-Anteil empfehlenswert.

Für Veganer und Vegetarier teilweise besonders wichtig

Durch pflanzliche Lebensmittel können alle benötigten Aminosäuren aufgenommen werden. Allerdings ist dafür eine durchdachte Kombination nötig, zumindest dann, wenn es um eine ausreichende Aufnahme in einem sinnvollen Verhältnis geht. Viele Veganer und Vegetarier beschäftigen sich gerne und viel mit Ernährung, weshalb das für sie kein Problem darstellt. Für alle anderen sind Aminosäuren aus Nahrungsergänzungsmitteln allerdings eine interessante Alternative für eine zusätzliche Absicherung. Besonders wichtig sind dabei die essenziellen Aminosäuren, welche die BCAAs automatisch einschließen.