Creatin für besseren Muskelaufbau

Die meisten Nahrungsergänzungsmittel sind umstritten. Für Creatin gilt das allerdings nicht. Kein anderes Supplement wurde so häufig wissenschaftlich untersucht wie dieses und nahezu alle Forschungsergebnisse belegen die Wirkung dieses Produktes für die sportliche Leistung. Außerdem steigert es nicht nur die Leistung im Krafttraining, sondern ist bei richtiger Anwendung auch unbedenklich für den Körper. Deshalb wollen wir in diesem Artikel alles rund um dieses interessante, günstige und wirkungsvolle Supplement behandeln.

Was ist Creatin?

Sportlerin auf dem LaufstegDieser Stoff ist ein wichtiger Bestandteil unseres Energiehaushaltes. Es wird in der Muskulatur als Creatinphosphat gespeichert und unterstützt den Körper bei der Versorgung mit Adenosintriphosphat, kurz ATP. Dieses bietet der Muskulatur Energie für kurzfristige Belastungen, weshalb eine Supplementierung die Leistung im Training steigert.

Der menschliche Körper produziert in Leber, Nieren und Bauchspeicheldrüse ungefähr ein bis zwei Gramm Creatin in Eigenleistung. Je nach Ernährungsweise werden geringe Mengen zusätzlich zugeführt, vor allem rotes Fleisch ist hier ein guter Lieferant. Allerdings haben vielzählige Studien erwiesen, dass gerade Kraftsportler von einer zusätzlichen Creatinversorgung profitieren. Die Leistungssteigerung im Bereich kurzzeitiger Belastungen macht sich beispielsweise durch etwas mehr Gewicht beziehungsweise die ein oder andere Wiederholung mehr bemerkbar.

Die richtige Einnahme von Creatin

Lange Zeit waren Kuren die am weitesten verbreitete Einnahmeform und selbst heutzutage empfehlen dies einige Hersteller. Allerdings haben Studien gezeigt, dass eine kontinuierliche Einnahme geringerer Dosen langfristig zu besseren Ergebnissen führt. Drei bis fünf Gramm täglich sind eine gute Dosis.

Optimal ist eine Einnahme direkt nach dem Work-out. An trainingsfreien Tagen wird es am besten morgens auf nüchternen Magen konsumiert. Diese Empfehlung beruht entgegen vieler Meinungen nicht auf der besseren Aufnahme durch den Körper zu diesen Zeiten. Eigentlich kann Creatin zu jedem beliebigen Zeitpunkt des Tages konsumiert werden. Vielmehr geht es hier um Routine, denn es sollte für eine gute Wirkung wirklich täglich zugeführt werden. Hier hilft ein fester Zeitpunkt deutlich.

Übrigens: Dass Kreatin nur mit Wasser oder Saft getrunken werden kann, ist ein Mythos. Ihr könnt es gerne in eure täglichen Whey-Shakes einarbeiten. Das stellt kein Problem dar. Allerdings ist der direkte Konsum nach dem Mischen mit einer Flüssigkeit wichtig.

Wie hoch ist die Wirkung einer Creatin-Ergänzung?

Im Internet liest man vieles über Creatin-Kuren, die wundersame Ergebnisse zur Folge haben. Allerdings sind das in der Regel Mythen. Realistisch sind geringfügige aber konstante Verbesserungen der eigenen Leistungssteigerungen um einige Prozent. Allerdings zahlen sich diese auf lange Sicht wirklich aus. Wer beispielsweise drei Jahre trainiert und jedes Jahr durch die Supplementierung nur fünf bis zehn Prozent bessere Zuwächse macht, hat bereits einen deutlichen Vorsprung am Ende dieser Zeit. Und das ist durchaus realistisch. Der geringe Preis macht das Ganze auch wirklich sinnvoll. Wie wir oben bereits festgestellt haben, sind drei bis fünf Gramm -Creatin- täglich ausreichend und selbst 500-Gramm-Packungen sind günstig erhältlich.

Verschiedene Creatin-Formen

Sportlerin mit MuskelnDer Klassiker ist wohl das Creatinmonohydrat in Pulverform. Es ist besonders günstig und entfaltet bereits die volle Wirkung. Allerdings ist es nicht sehr gut löslich, was einige Sportler stört. Deshalb bieten viele Hersteller Kapseln an, die zwar teurer, aber etwas angenehmer zu konsumieren sind. Die Wirkung bleibt allerdings gleich. Eine Weiterentwicklung ist das sogenannte CREAPURE®. Dabei handelt es sich um eine eingetragene Marke der Firma AlzChem AG. Produkte, die diesen Rohstoff verwenden, weisen somit eine besonders hohe Qualität durch erstklassige Analytik und gewissenhafte Auswahl der Ausgangsstoffe aus.

Kre-Alkalyn ist eine relativ neue Formel. Sie ergänzt das Monohydrat um ein basisches Pulver, welches dem Zerfall im Magen entgegenwirken soll. Aus praktischer Sicht fällt dieser allerdings durch die schnelle Verarbeitung des Körpers sehr klein aus, weshalb die Vorteile von Kre-Alkalyn sehr gering sind. Demgegenüber steht der deutlich teurere Preis. Deshalb ist diese Formel nur für Sportler mit absolutem Anspruch an Perfektionismus und ausreichenden Finanzen empfehlenswert. Die einzige Ausnahme sind die sogenannten Creatin-Non-Responder (zu diesen später mehr). Bei diesen Personen hat normales Monohydrat nahezu keine Wirkung. Viele dieser Menschen berichten deutlich bessere Ergebnisse durch Kre-Alkalyn.

Der Markt bietet noch weitere Varianten, beispielsweise Creatin-Ethyl-Esther oder Creatin-AKG. Diese kommen allerdings eher selten in reiner Form, sondern eher in einer sogenannten Creatin-Matrix zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus unterschiedlichsten Varianten. Das Ziel ist ein bestmögliches Produkt für möglichst viele Anwender, unabhängig von deren individueller körperlicher Verwertung der einzelnen Teilprodukte.

Perfekte Ergänzung für Vegetarier und Veganer

Wer kein Fleisch verzehrt, nimmt deutlich weniger Creatin zu sich. Deshalb ist gerade hier eine gesonderte Supplementierung sinnvoll. Und keine Sorge: Es wird im Labor gewonnen und ist somit kein tierisches Produkt. Aber auch wer Fleisch isst, profitiert von Creatin, denn ausreichende Mengen erfordern ansonsten unglaublich viel rotes Fleisch, was zum einen teuer und zum anderen nicht empfehlenswert ist.

Schwemmt Creatin auf?

Dieser Mythos hält sich seit Jahren sehr hartnäckig. Und er ist falsch. Er beruht darauf, dass dieses Nahrungsergänzungsmittel Wasser in die Muskulatur zieht, weshalb viele davon ausgehen, dass es eine aufschwemmende Wirkung besitzt. Allerdings müsste das Wasser dafür unter die Haut und nicht in die Muskeln eingelagert werden.

Wirkt Creatin bei jedem?

Ja und nein. Viele Personen bezeichnen sich als Non-Responder und meinen damit, dass -Creatin- keine Wirkung bei ihnen habe. Der Stoff an sich wirkt jedoch in jedem menschlichen Körper. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass bei einigen Menschen das -Creatin- schneller zerfällt, als es aufgenommen werden kann. Dann ist Creatin-Monohydrat relativ unwirksam und ein anderes Produkt kann deutlich helfen.

Allerdings kursieren im Internet derart viele unrealistische „Erfahrungsberichte“, die unglaubliche Wirkungen versprechen, dass die Erwartungshaltung häufig viel zu hoch ist. Wie oben bereits beschrieben, ist die realistische Wirkung eher geringfügig und der große Effekt auf lange Frist gesehen erst wirklich bemerkbar. Deshalb denken viele Sportler, dass die Wirkung ausbleibt, weil sie nicht innerhalb eines Monats ein oder zwei Kilogramm pure Muskelmasse aufbauen.